Aurikulomedizin – Ohrakupunktur

 

Was ist Aurikulomedizin?

Aurikulomedizin ist eine Reflexzonen-Akupunktur an den Ohrmuscheln. Auf den Ohren ist der ganze Körper mit seinen Organen «abgebildet». Die Akupunkturpunkte werden unter Pulskontrolle gesucht und behandelt. Ein geübter Therapeut spürt nämlich eine kurze Veränderung der Pulsqualität (am Handgelenk), wenn eine Nadel in einen aktiven Ohrakupunkturpunkt gestochen wird. Dieses Phänomen nennt sich „RAC“ (réflexe autonome circulatoire). Erstmals wurde dieses Phänomen von Dr. med. P. Nogier in den 50-er Jahren des letzten Jahrhunderts in Lyon/F entdeckt. Es unterscheidet sich deutlich vom Pulsfühlen in der chinesischen Medizin. Der RAC ist eine sofort auftretende, kurzdauernde Reaktion der Zirkulation auf einen Reiz, der auf das vegetative Nervensystem einwirkt. Zum einen kann damit ein Organpunkt präzise gesucht und gestochen werden, zum anderen baut darauf ein diagnostisches System auf. Zur Diagnostik werden Softlaser und elektrostatische Geräte verwendet, die mit speziellen Frequenzen arbeiten. Es gibt nämlich Frequenzen zur Suche von Allergien, Unverträglichkeiten, Viren, Parasiten, toxischen Metallen und viele andere.

Therapeutische Konzepte

1. Symptomatische Punkte

Jedes Organ des Körpers hat einen Reflexpunkt am Ohr. Neben dem Bewegungsapparat mit den Gelenken sind auch die inneren Organe bis hin zu den endokrinen Organen abgebildet. Wichtig sind zudem die nervalen Reflexpunkte der Ganglien (Knotenpunkte des vegetativen Nervensystems) im Körperinneren, da oftmals Eindrücke aus der Umwelt allzustark in die inneren Organen hineinwirken und zur Beschwerdebesserung aufgefangen werden müssen.

2. Störherde

Störherde werden in der gängigen Medizin wenig beachtet. Es sind wenig störende Narben, Zähne oder Parasiten, die leider im vegetativen Nervensystem erhebliche Blockaden auslösen können. So verhindern sie beispielsweise eine rasche Abheilung einer akuten Krankheit wie eines Infektes der oberen Luftwege oder einer Verletzung und fördert chronische Beschwerden und Schwächezustände.

3. Enge-Syndrome/Nierenschwäche

Krankheiten mit einem Engegefühl sind die akute Mandelentzündung im Hals, die Angina pectoris (Herzanfall mit Schmerzen in der Brust), aber auch Karpaltunnelsyndrom der Hände oder das Impingement-Syndrom von Schulter- oder Hüftgelenk (Einklemmen von Weichteilen mit chronischen Schmerzen). Diesen gemeinsam sind Prozesse, die wichtige Strukturen einklemmen. Aus der Sicht der Akupunktur handelt es sich um eine Störung der «Nieren-Energie» und wird entsprechend behandelt. Oberbauchsymptome, wie Magendruck, Übelkeit sind Hinweise für eine derartige Mitte-Blockade, einem Enge-Syndrom des Oberbauches.

4. «schwarz-weiss» – Reaktionsstarre

Die Akupunktur reguliert die Rhythmen der inneren Organe. Indem eine Körperfunktion zwischen zwei Polen hin und her schwingt, entsteht Rhythmus, z.B. Tag-Nacht Rhythmus, Atemrhythmus, Pulsschlag. Bei fortgeschrittener Störung eines derartigen Rhythmus neigt das Pendel dazu, in den Extrempositionen zu verharren: das System wird «dual», entweder «schwarz» oder «weiss» ohne Zwischenfarben. Das ist für Lebensprozesse sehr belastend, denn das Leben kennt unendliche viele Zwischentöne und braucht diese auch zur inneren Erneuerung.

5. Toxine/Elektrosmog

Schwermetalle wie Quecksilber aus Zahnfüllungen oder Cadmium aus Zigaretten können den Organismus nachhaltig schwächen. Auch Belastungen durch andere Umweltgift wie Formaldehyd in den Kleidern oder Aluminium im Campinggeschirr können mit der Aurikulomedizin erkannt und behandelt werden. Im weiteren Sinne gehört auch Elektrosmog zu diesem Thema.

6. Psyche/Erbnosoden

Die Psyche wird bei der Aurikulomedizin auch immer «mitbehandelt». Die sog. psychischen Punkte sind immer auch Organpunkte. Das Kiefergelenk, das oft unter intensiven Kaubewegungen und nächtlichem Knirschen leidet, repräsentiert den «antidepressiven Punkt», das Stirnhirn, wo Denkprozesse stattfinden, den «Sorgenpunkt». Darüber hinaus werden aber auch Prinzipien der Homöopathie nach Hahnemann einbezogen. Am Ohr finden sich nämlich Reflexpunkte, die Erbnosoden und homöopathischen Einzelmitteln entsprechen.

Anwendungsbereiche

Die Aurikulomedizin aktiviert die körpereigenen Ressourcen der Selbstheilung, was erklärt, warum jüngere Menschen oft besser ansprechen als ältere. Die Kombination mit schulmedizinischen Verfahren ist dann nötig, wenn die eigenen Ressourcen nicht ausreichen oder eine akute Gefahr an Leib und Leben droht. Oft können «chemische Mittel» reduziert oder auch ganz weggelassen werden, wenn eine aurikulomedizinische Begleittherapie erfolgt. Das Spektrum der behandelten Krankheiten reicht vom prämenstruellen Syndrom über Migräne zu Beschwerden im Bewegungsapparat bis hin zur Rehabilitation nach schweren Erkrankungen und Eingriffen.